Wie nationalistisch ist China? 2009 feierte die Kommunistische Partei Chinas den 60. Jahrestag der Volksrepublik
《時代周報 Die Zeit》:
“Der Westen will nicht verstehen“!
Wird China nationalistisch? Nein, sagt der Schriftsteller Li Er. Aber es fängt an, Weltpolitik zu betreiben!
2010年2月18日時代周報刊登一篇記者Frank Sieren對據説是中國目前最有名的作家和知識分子李洱的訪問。
一份代表德國知識界良知的報紙,讓讀者滿頭霧水
1.爲何選擇一位背誦黨語言的犬儒作家來訪問?
2.採訪語言既無對知識人良知的挑戰,面對被訪語言也未追加反思功課?
3.時代周報珍貴的篇幅竟然成爲中國犬儒論壇之地?
以此篇祭悼中國知識人代表李洱的良知殆盡!
So interviewt „Die Zeit“ den chinesischen Autoren Li Er (angeblich einer der bekanntesten chinesischen Schriftsteller und Intellektuellen). Dieses Interview erschien am 18.02.2010.
Man möchte durchaus dazu gratulieren, dass die Zeit eine effektive Abkürzung zur offiziellen chinesischen Stellungnahme gefunden hat. Dieses Interview zeigt einerseits deutlich, wie die Intellektuellen mit moralischem Anspruch in China mundtot gemacht worden sind, andererseits verrät die Auswahl des Interviewpartners das Ausmaß der Einschüchterungstaktik des chinesischen Staatsapparates.
Angefangen hat es mit Dengs bekanntesten Spruch “Solange eine Katze Mäuse fängt, ist sie eine gute Katze.” Gemessen an dem Deng-Maxim ist Herr Li Er tatsächlich eine gute Katze. In den Augen von Herrn Li Er spielt Liu Xiaobo keine Rolle in China, weil der Letztere keine Maus fangen, sondern der Partei verhelfen will, die Menschenrechte in der chinesischen Verfassung Geltung zu verschaffen.
Die Deng-Maxime hat in China nicht nur die Tür zur freien Wirtschaft geöffnet, sondern auch den Reformgeist der Intellektuellen erweckt. Die KP hatte und hat bis heute nicht die geringste Absicht eine politische Reform in Angriff zu nehmen. Folgerichtig musste die Studentenbewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens am 4.6.1989 mit einem Massaker beenden.
Der schwere Schlag ließ die ganze Generation verstummen. Die KP hatte den chinesischen Intellektuellen ein klares Signal gesendet, dass es Tabuthemen in diesem Land gibt. So hat sich ein Zynismus unter der Gesellschaft seit geraumer Zeit entwickelt. Sie werden als „Zyniker (wörtlich übersetzt hundige Konfuzianer)“ unter den Chinesen bezeichnet. Sie verfolgen den säkularisierten Materialismus und verneinen die innerliche Moral und menschlichen Werte. Die „Zyniker“ verspotten die Machthaber und verachten die Machtlosen zugleich. Sie sagen sich gegenseitig, dass man sich in der grauen Zone bewegen möge.
Herr Li Er ist angepasst. Er spricht die Sprache der Partei. Er behauptet „wenn man einen zu großen Schritt Richtung Freiheit geht, könnte man die Stabilität des Landes gefährden.“ Er verpackt „die gegenwärtige Apathie“ unter den chinesischen Intellektuellen als „ Konsens“ der chinesischen Gesellschaft.
Es spielt für Herrn Li Er keine Rolle, dass Liu Xiaobo wegen Redefreiheit zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Es zählt nicht, dass Tan Zuoren wegen Untersuchung des Erdbebens in Sichuan zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Weitgehend unbeachtet, dass Huang Qi als Anwalt für Tan Zuoren ebenfalls zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Es spielt sicherlich auch keine Rolle, dass die über 80-jährige Frau Dr. Gao Yaojie wegen Enthüllung des Aids-Skandals unter Hausarrest steht und dass Hu Jia ebenfalls wegen Publizierung des obengenannten Aids-Skandals verhaftet wurde und ins Gefängnis musste.
Wenn all das keine Rolle spielen sollte, besteht die Gefahr, dass Menschen wiederum auf dem Platz des Himmlischen Friedens wie damals in 1989 sterben müssen. Die tibetischen Mönche konnten bei weiteren friedlichen Demonstrationen getötet werden, wie es am 14.3.2008 geschah. Kinder dürften noch einmal sterben beim nächsten ähnlichen Erdbeben wie am 12.5.2008. Die Aidskrankheit konnten sich durch die gängige „Bluthandelspraxis“ ohne weiteres ausbreiten.
Nur, Herr Li Er, scheint nicht wissen zu wollen, dass es in China nicht nur einen Liu Xiaobo gibt. Herr Li Er muss sogar mit 23 Millionen Liu Xiaobo auf der Insel Taiwan rechnen.
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Ein Leser hat die folgende Frage zu Recht gestellt!
Warum bietet die Redaktion der ZEIT chinesischer Regierungspropaganda ein Forum?
P.S.: Ein herzliches Dankschön geht auch an meine Freunde M.H. und I.T. für die Korrektur des Textes.
後記:
回覆刪除既然此篇探討的是現代犬儒,網上一篇對犬儒之族類表徵有很深刻的描述。貼于此供吾人觀瞻,在一個紛亂的大時代給每一個小人物示警:
典型“現代犬儒”
◆多了世故的圓滑,少了正義的衝動,一個人就成了犬儒。
◆肯思考的人才會變成犬儒,變成犬儒後你就可以不再思考。
◆犬儒的口頭禪:“什麼都是假的,只有錢是真的。”“真理值多少錢?”“自由能當飯吃嗎?”
◆當強權在欺侮弱小時,犬儒的態度是:“都不是好東西,我誰也不幫。”
◆犬儒不分善惡,但他不一定是不知善惡。犬儒是知善而不善善,知惡而不惡惡。
◆犬儒不進行積極的抗爭,犬儒只是消極的嘲諷,但權勢是不在乎嘲諷的,“笑罵由人笑罵,好官我自為之。”
◆也許不應該把犬儒視為罪惡,但犬儒是罪惡的存在條件,是犬儒使罪惡成為可能。
◆犬儒本來未必全是勢利,但是他既然抹殺了善惡是非,結果到頭來就只剩下了勢利。
◆從憤世嫉俗到玩世不恭,中間只有不顯眼的一小步。
◆犬儒病:氣血虧虛,中年後易得此病。
◆犬儒不只是失望,犬儒是放棄希望,並轉而嘲笑希望。
◆犬儒主義者未免太自卑了,他們不相信個人有改變現實的力量。犬儒主義者又未免太自大了,他們以為只有他們才對現實感到不滿。
◆絕對的權力令人腐敗,絕對的無權也令人腐敗,因為兩者都容易使人相信權力就是一切。
◆專制的目的是把人變成犬儒,而犬儒卻以為只有他們才看透了專制。
◆極端主義看上去是犬儒主義的死對頭,其實不然。在每一個極端主義的內心深處,無不隱藏著深刻的犬儒主義。
◆給別人奮鬥潑冷水的人,往往不是從不奮鬥的人,而是那些自己曾經奮鬥過、但沒有成功、然後放棄了奮鬥的人。
◆犬儒很有些象道家,原本是積極的消極,後來卻變成消極的消極。
◆犬儒主義是循環論證的自我實現的悲觀主義:犬儒主義不相信理想可以實現,所以他不去為理想而努力,所以理想就不會實現,所以他就更不相信,所以就更不努力,所以就更不相信,所以……
◆世故意味著發達的頭腦和萎縮的良心
與反思讀者共勉之!